rara war das Modelabel der Modedesignerin Raphaela Renner.

 

Von 2012 bis 2015 enstanden fünf Kleinkollektionen: Metamorphosis, Breathe Easy, Winter, Colours, und From Behind.

Alle Kleidungsstücke und Accessoires wurden von mir selbst entworfen und genäht, in meinem kleinen Atelier im werkhaus w2 in Hamburg Wilhelmsburg.

Neugekaufte Stoffe stammten aus biologischem Anbau und wurden unter fairen Bedingungen weiterverarbeitet und gehandelt (GOTS-zertifiziert).

Vieles wurde upgecycelt*: Elemente aus gebrauchten T-Shirts und abgelegten Negligés; Omas gesammelte Knopf-Kleinode; angehäufte und geschenkte Stoffe; Vintage Spitzenbänder, von mir bunt bemalt; Viskose aus Restbeständen, meterweise bezogen vom wunderbaren Stoffhandel Gädtke.

Wir können die Welt nicht komplett verändern, aber Stück für Stück verbessern.

 

Im Moment widme ich mich anderen Dingen, diese Webseite besteht noch als Referenz und Rückblick auf die vielen Dinge, die in den Jahren mit Liebe und Herzblut entstanden sind.

 

 

Einer Studie (basierend auf der Recherche in verschiedenen Fabriken in Bangladesch) der Kampangne

für saubere Kleidung aus dem Jahr 2008 zufolge gibt es in keiner Fabrik eine Gewerkschaft oder

einen Betriebsrat. Es wird sechs oder sieben Tage die Woche gearbeitet. Alle NäherInnen leisten

unangekündigte Überstunden, teilweise bis in die Nacht hinein. Die Überstunden werden nicht oder

unzureichend bezahlt, wer keine leistet, fliegt raus. Wer krank wird, verliert den Job, Medizin

muss selbst bezahlt werden. Die Löhne sind teilweise so gering, das ArbeiterInnen aus Hunger

ohnmächtig werden. Sie werden diskrimiert und beschimpft, teilweise auch geschlagen. Kaum eineR

hat einen Arbeitsvertrag. Bei Kontrollbesuchen von Einkäufern darf unter Drohung von Rausschmiss

nicht die Wahrheit erzählt werden. Nach mehreren Jahren Arbeit in diesen Fabriken sind sie

ausgelaugt und erschöpft. Sie leiden an Gliederschmerzen, nachlassender Sehkraft, chronischen

Kopfschmerzen und Symptomen der Unterernährung.*

*"Upcycling is the process of converting waste materials or useless products into new materials or products of better quality or a higher environmental value." (Quelle: http://en.wikipedia.org)

Beim Upcycling werden aus Abfallstoffen eines Prozesses hochwertigere Produkte hergestellt. Durch die Verwendung von Restmargen, Überhangmaterial und Zutaten aus zweiter Hand, wie z. B. gebrauchten Knöpfen werden wertvolle Ressourcen geschont und weniger Müll produziert.